Luca Bernard, Tania Lorenzo Castro und im Hintergrund das erste Theater-Jugendorchester (TJO) mit Jugendlichen aus Stadt und Umgebung.

Zweimal Verdi

Von Ursula Benzing
Oper
Jung
13. April 2025

Politische Leidenschaft und musikalische Inspiration

Immer wieder entflieht er dem Komponieren, der Musik, dem Theater. Er liebt die Sonne Italiens, er liebt den Himmel. Er pflanzt Bäume, bewirtschaftet seine Äcker und Weinberge. Schöpferische Lähmung nach dem Tod beider Kinder und seiner ersten Frau überwindet er. Gesellschaftliche Ereignisse? Daran ist ihm nicht gelegen. Theaterskandale überraschen ihn nicht und Erfolge stimmen ihn so wenig euphorisch wie ihn Misserfolge niederschmettern. Ein bescheidener Mensch, der auf Lobeshymnen antwortet: «Aber nein, lassen Sie den Komponisten beiseite, ich bin ein Theatermann.»

Zu fest im Leben verankert ist er, um sich abstrakten Kunstträumen hinzugeben. Seine politische Leidenschaft ist es, die seine musikalische Inspiration nährt, so wird er zu einem Vertreter des Risorgimento, der italienischen Unabhängigkeitsbewegung. Und er sagt: «Ich habe diese Kunst angebetet und ich bete sie an, und wenn ich ganz allein mit mir und meinen Noten kämpfe, dann zittert mir das Herz, die Tränen kommen mir, die innere Bewegung und die Freuden sind unsagbar!»

Das ist Giuseppe Verdi, strahlender Mittelpunkt der italienischen Oper des 19. Jahrhunderts. 1813 wird er in Le Roncole im französisch besetzten Herzogtum Parma geboren. Er stirbt am 27. Januar 1901 in Mailand.

Verdi muss tragische Frauenfiguren geliebt haben, da er ihnen gleich ganze Opern widmete. Zu ihnen gehört neben «La traviata» (1853) auch die bereits 1849 uraufgeführte «Luisa Miller».

Sehen und hören Sie Verdi im Luzerner Theater:

«Lost Violet» – 1. Theater-Jugendorchster-Pilotprojekt nach «La traviata», Remix: Larissa Kofman 12. April bis 8. Juni 2025

«Luisa Miller» – mit dem Luzerner Sinfonieorchester ab 17. Mai bis 15. Juni 2025