Kuscheltier-Safari, Luzerner Theater

10 Fragen an ein Kuscheltier

Jung
16. Oktober 2023

Liebe Maus, du wirst in den nächsten Monaten regelmässig bei der «Kuscheltier-Safari» auf der Bühne stehen. Bist du aufgeregt?
Wenn ich ehrlich sein darf: kein bisschen! Es ist das grosse Glück meines Lebens, dass ich den Sprung vom Brockenhaus direkt auf die Bühne geschafft habe. Nun geniesse ich jeden Moment, wenn ich vor dem Publikum stehe.

Was gefällt dir am Theater spielen?
Was mich jedes Mal umhaut, ist, wenn mich die Kinder mit grossen Augen gebannt anschauen und ganz still werden. Winken sie mir am Schluss noch zu, dann bin ich einfach nur glücklich. Kinder sind das beste Publikum der Welt.

Was erlebst du denn so bei der «Kuscheltier-Safari»?
Sehr viel. Ich werde durch die Luft geworfen, bekomme ein pinkes Ballett-Tutu angezogen, tanze auf dem Hochseil, werde nach einem Unfall verarztet und vor allem sch... – nein, dieses Highlight verrate ich nicht. Wer das sehen will, muss an eine Vorstellung kommen.

Du bist nicht das einzige Kuscheltier, das bei der Vorstellung mitmacht. Viele deiner Freundinnen und Freunde sind auch dabei. Kannst du etwas über die anderen Tiere erzählen?
Wir sind ein eingeschworenes Team und helfen einander, wo wir können. Die meisten von uns sind ja Bühnenneulinge. Die Teddybären und die Hundebabys sind vor der Vorstellung oft wahnsinnig nervös und brauchen viel Zuspruch. Kuh und Pferd massieren sich vor dem Auftritt gegenseitig. Die Unterwassertiere meditieren und die Löwen machen Stimmübungen. Hinter der Bühne ist manchmal mehr los als vor dem Vorhang!

Nebst den Kuscheltieren stehen zwei Frauen auf der Bühne, Sibylle Grüter und Jacqueline Surer alias Gustavs Schwestern. Was haben die beiden denn in einem Stück über Kuscheltiere verloren?
Das frage ich mich manchmal auch (kichert). Nein, das war ein Scherz. Irgendjemand muss ja den Zug bedienen, der in manchen Szenen durchfährt. Das machen die beiden nicht schlecht.

Darf mein Lieblingskuscheltier auch mit zur Safari kommen?
Unbedingt! Es freut uns riesig, wenn andere Stofftiere im Publikum sitzen und uns zuschauen.

Mir fällt es ab und zu schwer, im Theater lange still zu sitzen. Ist das bei der «Kuscheltier-Safari» ein Problem?
Ja, das kann ich gut verstehen. Das Stück ist aber sehr abwechslungsreich und dauert nur eine halbe Stunde. Falls jemand nicht so lange still sitzen mag, ist das kein Problem. Das Foyer, in dem wir spielen, ist gross und man kann dort abseits der Bühne leise ein wenig spazieren gehen, ohne dass das jemanden stört.

Manchmal habe ich Mühe, in Theaterstücken alles zu verstehen, weil die Texte so kompliziert sind. Kann das bei der «Kuscheltier-Safari» auch passieren?
Wir Tiere sprechen ja alle eine andere Sprache. Das war bei den Proben ein grosses Problem. Darum beschlossen wir, den Text ganz wegzulassen. Es gibt viel Musik und ab und zu ein Tiergeräusch – das reicht, um die Geschichten zu erzählen.

Ist das Stück auch etwas für Erwachsene?
Auf jeden Fall. Besonders bei der Szene mit den Hunden lachen die Grossen meistens lauter als die Kinder.

Gibt es beim Luzerner Theater oft Produktionen, die spezifisch für Kinder gemacht sind?
Ja, es gibt sogar eine eigne Sparte dafür: das Junge Luzerner Theater. Dazu gehört auch das Figurentheater, wo ich im Ensemble bin. Dieses Jahr feiern wir unser 40-Jahr-Jubiläum und zeigen zwischen November und Januar viele tolle Stücke für Familien in der Box. Und ganz wichtig: Dort wird es auch eine Stofftier-Adoptionsagentur geben! Falls jemand ein vernachlässigtes Kuscheltier herumliegen hat – unbedingt vorbeibringen. Das Team des Figurentheaters vermittelt ihm dann ein neues, liebevolles Zuhause.

 

Interview mit Jacqueline Surer von Gustavs Schwestern