Ina Karr
Intendantin
Im Sommer 2021 übernahm Ina Karr die Intendanz des Luzerner Theaters, die sie mit der Schweizer Erstaufführung von Mauricio Kagels «Staatstheater» eröffnete. Einen wichtigen Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht sie in der Förderung von zeitgenössischen Werken sowie der Entwicklung neuer Formen in allen Sparten. Gemeinsam mit ihrem Spartenleitungsteam legt sie Wert auf die Arbeit mit einem starken, vor Ort in Luzern verankerten Ensemble. Zudem etablierte sie mit dem «Jungen Luzerner Theater» eine eigene Sparte für Kinder- und Jugendtheater.
Mit dem von ihr gegründeten Programm «Reflektor» werden Nachwuchskünstler*innen aller Abteilungen und Gewerke am Luzerner Theater auf ihrem künstlerischen Weg begleitet und gefördert.
Ina Karr studierte Musikwissenschaft und Neuere deutsche Literaturgeschichte an der Albert Ludwigs Universität sowie Schulmusik und Germanistik an der Hochschule für Musik Freiburg. Bereits zu Studienzeiten arbeitete sie als Rezensentin und Autorin für Tages- und Fachzeitschriften sowie bei EMI Records in New York. Zudem war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Freiburger Lehrstuhl für Musik und Literatur.
Nach Engagements als Dramaturgin für zeitgenössische Musik und Musiktheater für das Festival Eclat (in Kooperation mit SWR) sowie als Geschäftsführerin des Ensemble Aventure ging sie von 2002 bis 2005 als Dramaturgin an das Nationaltheater Mannheim (Operndirektion Dietmar Schwarz). Anschliessend wechselte sie als Operndirektorin an das Oldenburgische Staatstheater. Von 2014 bis 2020 leitete Ina Karr als Chefdramaturgin die Sparte Oper am Staatstheater Mainz.
Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet Ina Karr mit den Regisseurinnen Elisabeth Stöppler und Lydia Steier. Lydia Steiers Inszenierungen von G. F. Händels Oratorium «Saul» sowie die Deutsche Erstaufführung von Pascal Dusapins «Perelà» waren für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Im Sommer 2018 war sie Produktionsdramaturgin bei den Salzburger Festspielen für Mozarts Oper «Die Zauberflöte», ebenfalls in der Regie vonLydia Steier. Darüber hinaus arbeitete sie mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Jan-Christoph Gockel, David Hermann, Lorenzo Fioroni, Sebastian Baumgarten, Christopher Alden, Hans Neuenfels und Amélie Niermeyer.
Sie arbeitete zusammen mit Komponist*innen wie Chaya Czernowin, Younghi Pagh-Paan, Wolfgang Rihm, Nicolaus A. Huber, Lucia Ronchetti, Olga Neuwirth, Helmut Lachenmann, Isabel Mundry, José M. Sanchez-Verdú, Gordon Kampe, Zad Moultaka und mit Simon Steen Andersen verwirklichen. Internationale Koproduktionen entstanden u.a. mit der Münchener Biennale, den Schwetzinger SWR Festspielen und mit dem von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Musiktheaterprojekt «Tamass» mit Projektphasen im Libanon.
Lehraufträge und Kooperationen verbinden sie mit der Hochschule für Künste Bremen, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie der Hochschule Luzern (Technik & Architektur, Musik).
Im Bereich des Musiktheaters für junges Publikum entwickelte sie neue Werke, veröffentlicht in Fachmagazinen, war Kuratorin für das europäische Festival und den internationalen Kongress Happy New Ears in Mannheim 2016 und Jurymitglied für das Theaterfestival Augenblick mal! in Berlin 2019. Für die Kulturstiftung des Bundes der Bundesrepublik Deutschland ist sie seit 2021 Jurorin für das Förderprogramm Jupiter – Darstellende Künste für junges Publikum.
2019 wurde sie ins Internationale Theaterinstitut (ITI) und 2021 in die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste gewählt und ist im Vorstand von Opera Europa.